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KI im recruiting: neue tools und technologien für die zukunft der personalbeschaffung
Aktuelle KI-Lösungen im Einsatz
Der HR-Tech-Markt erlebt eine Flut an innovativen Tools, die das Recruiting transformieren wollen. KI-basierte Chatbots übernehmen heute bereits die Bewerberkommunikation in frühen Phasen, beantworten FAQs oder vereinbaren Interviews rund um die Uhr. Beispielsweise setzt der Gastronomie-Gigant Compass Group auf den KI-Recruitingassistenten Olivia von Paradox.ai, um jährliche Einstellungszahlen in schwindelerregende Höhen zu treiben. Die Ergebnisse sprechen für sich: Compass Group USA schafft mit einem Team von nur 20 Recruitern unglaubliche 160.000 Einstellungen pro Jahr, indem KI große Teile des Prozesses abwickelt (Compass Group Revolutionizes High-Volume Hiring with AI — Paradox). Durch automatisierte Chats und schlanke Online-Bewerbungen wurde die durchschnittliche Bewerbungsdauer von über 9 auf unter 3 Minuten verkürzt, und die Quote, mit der Bewerber vom Gespräch zur Terminvereinbarung kommen, stieg um 600% (Compass Group Revolutionizes High-Volume Hiring with AI — Paradox). Solche Produktivitätssteigerungen zeigen, welches disruptives Potenzial in KI steckt. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass die Recruiter nun mehr Zeit für strategische Aufgaben und die Bewerberbetreuung haben (Compass Group Revolutionizes High-Volume Hiring with AI — Paradox) – ein Hinweis darauf, dass KI hier als Unterstützung wirkt und Personal nicht überflüssig macht.
Auch Branchengrößen wie Randstad investieren massiv in KI-Innovationen. Eine Fallstudie zeigt, dass Randstad generative KI nutzt, um Stellenanzeigen zu verfassen und so den Einstellungsprozess zu beschleunigen (How To Write Compelling AI Job Descriptions | Randstad USA). Mit Hilfe von Sprachmodellen wie ChatGPT können innerhalb von Sekunden klar formulierte, zielgruppengerechte Job Ad Texte entstehen, die natürlich anschließend von Menschen gegengelesen werden. Randstad experimentiert zudem mit Googles neuem Gemini-Model in der Google-Workspace-Umgebung, um die Effizienz interner Abläufe zu steigern. Laut Google konnte Randstad mit Gemini for Google Workspace die Zusammenarbeit und den Austausch mit Kandidaten beschleunigen – Recruiter gewinnen so Zeit zurück, sich auf die menschlichen Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren (Gemini at Work 2024: How customers use Google Cloud AI products). KI-Tools schreiben hier also nicht nur Texte, sondern unterstützen auch direkt die Kommunikation und Organisation in Recruiting-Teams.
Wichtige Disruptoren und neue KI-Tools
Neben Chatbots und Textgeneratoren bringen weitere Technologien frischen Wind. Matching-Algorithmen (etwa von Startups wie Eightfold.ai oder HireVue) versprechen, passende Talente in Datenbanken oder im Web aufzuspüren, die ein menschlicher Recruiter übersehen würde. Videointerview-Plattformen nutzen KI, um gesprochene Antworten zu transkribieren und anhand vordefinierter Kriterien auszuwerten. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da eine automatisierte Mimik- oder Stimm-Analyse schnell in Vorurteile abrutschen kann – einige US-Bundesstaaten (z.B. Illinois) verlangen bereits ausdrücklich die Zustimmung der Kandidaten für KI-analysierte Video-Interviews oder schreiben Audits solcher Tools vor (AI and HR: Navigating Legal Challenges in Recruiting and Hiring | Troutman Pepper Locke).
Spannend sind auch KI-Lösungen für das Active Sourcing: So kann Software wie Celential.ai anhand eines „Talent Graphen“ aus unzähligen Online-Signalen diejenigen passiven Kandidaten identifizieren, die optimal zu einer offenen Stelle passen (Hyper-personalized candidate outreach for recruiting at scale - Celential.ai). Anschließend formuliert eine virtuelle Recruiting-Assistant automatisch hyper-personalisierte Ansprache-Nachrichten, die beispielsweise Fähigkeiten, Ausbildung und gemeinsame Anknüpfungspunkte einbeziehen (Hyper-personalized candidate outreach for recruiting at scale - Celential.ai). Solche virtuellen „KI-Recruiter“ agieren im Hintergrund und schlagen dem echten Recruiter nur noch die besten Matches vor – ein echter Game-Changer in der Kandidatensuche.
Nicht zuletzt halten KI-Funktionen in traditionelle Plattformen Einzug: LinkedIn testet KI-gestützte Features zum Verfassen von Stellenanzeigen und personalisierten InMails; Bewerbermanagement-Systeme wie SAP SuccessFactors oder Workday integrieren KI-Module zur Prognose von Bewerbungserfolgen. Die großen Sprachmodelle selbst (GPT-4, Google Bard/Gemini etc.) werden von Recruitern bereits kreativ genutzt – sei es zum Zusammenfassen von Lebensläufen, zum Übersetzen von Anschreiben oder zum Brainstormen passender Interviewfragen. Insgesamt entsteht ein Ökosystem, in dem KI nahezu jeden Schritt im Recruiting-Prozess berührt. Unternehmen wie Paradox.ai demonstrieren, dass man heute bereits 90% des Einstellungsprozesses automatisieren kann (Josh Bersin and Compass Group: Hiring at scale with AI. - Paradox). Insgesamt ist die Frage weniger, ob KI den Recruiting-Markt verändert, sondern wie schnell und wie umfassend.
Zusammenfassung
Präzisere Matching-Algorithmen, KI-basierte Videointerviews und automatisiertes Active Sourcing – das sind die drei wichtigsten Technologie-Trends, die das Recruiting verändern. Die Geschwindigkeit dieser Transformation ist enorm. Unternehmen sollten sich jetzt mit den Möglichkeiten von KI im Recruiting auseinandersetzen, um im Wettbewerb um Talente bestehen zu können.